Sonntag, April 3

Dunkle Gute Nacht Geschichte


Mein Himmel ist dunkel und milchig, die Wolken die über ihm hängen werden von den Treiben der Stadtlichter in ein schmutziges orange getaucht. Ich zittere, die kalte Luft ströhmt in mein Zimmer füllt sie mit den Geräuschen der Stadt.
Ausgesprochen still ist sie heute Nacht, ruft nicht wie sonst und verlocken tut sie schon lange nichtmehr.
Die Nacht lädt all die dunklen Gestalten in meinen Kopf ein, ihrer rauchigen Stimmen murmeln in einem geordneten Durcheinander. Flüstern, du kannst nicht rennen, es gib keinen Ort wo du uns entfliehen kannst, keine pechschwarzen Ecken in denen du dich verkriechen kannst. Deine Füße werden niemals schneller sein als wir, denn wir sind deine Schatten und kleben an deinen Fersen. Wir werden auf dich warten wo auch immer du unterschlupf suchst, wer auch immer dich beschutzt, wir werden da sein, denn wir sind ein Teil von dir.
Du weiß es, du kennst uns sagen sie. Du bist wir und nicht mehr, du bist dunkel und in all dem vorgetäuschten Treiben bist du tot wie die Stadt. Du bist verschommen und milchig wie der Himmel, bist schmutzig.
Ihre Gesichter sind ohne leben, denn sie leben nicht denke ich und sie hauchen, wir sind was du bist. Ich schüttle den Kopf und sie lachen, ihr lachen schallt wieder in den Abgründen meiner Seele und wird zu einem Tosen in meinen Ohren.
Ich schlage die Faust gegen die Wand und das Lachen verstummt so schnell wie es ausgebrochen war und verwandelt sich in Genugtuung. Die Locher die an der Stelle ihrer Augen sind ziehen mich zu ihnen, ziehen mich in die klaffenden Wunden hinein. All die Versprechungen liebkosen meinen Geist und die Gestalten nisten sich ein in meinem Kopf, des Sieges sicher.
Oh wie wohl sie sich doch fühlen an ihren angestammten Plätzen nunmehr nicht verborgen.
Sie fangen an ihre Koffer auszupacken und sich einzurichten, eine Erinnerung nach der anderen hohlen sie hervor, ziehen sie mir an wie eine Jacke. Ein Knopf nach dem anderen wird verschlossen bis eng um den Hals, ich bekomme keine Luft mehr. Die Jacke wärmt nicht, sie zieht jeden Funken an Wiederstand aus mir heraus und erdrückt sie mit der schwere ihres Nebels. Verirrt in dem weiß suche ich nach einem Ausweg und muss feststellen das ich niemals eine solche Suche angefangen hatte. Will die Jacke von mir reißen doch die Ärmel halten meine Arme, verdrehen sie wie es den Puppenspielern in meinem Kopf gefällt. Der Stoff schneidet in die Haut, reibt die alten Wunden auf und färbt sich in meinem Blut Tinten grün.
Die Gestalten schreiben Worte an die Wände meines Schädels, streichen andere durch und schneiden sie mit ihren Füllfedern aus dem Fleisch. Richten sich meinen Kopf so ein wie es ihnen gefällt, wie er früher war. In alten Zeiten schwelgend tanzen sie mit bleiernen Füßen durch die Kadaver, nehmen sich an den Händen und feiern ihre Rückkehr.
Am Boden liege ich mit verdrehten Gliedern, die Lieder aufeinander pressend, hoffend das es bald vorbei geht und doch wissend das ich niemals frei von ihnen sein werden, denn sie sind ein Teil von mir.

Und jede Nacht aufs neue kommen sie um sich zu Vergnügen.

 © Apolonia Woodpecker
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Mal wieder etwas geschriebenes von mir, ich würd mich über Kritik freuen

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